Welche Gefahren und Chancen birgt das Risiko?
Neuer Sonderforschungsbereich „Ökonomisches Risiko“ an der
Humboldt-Universität bewilligt
Ab Januar 2005 wird es in Berlin den neuen Sonderforschungsbereich 649 „Ökonomisches Risiko“ geben. Er untersucht ökonomische Risiken und deren Konsequenzen. Zusätzlich soll erarbeitet werden, wie man mit diesen Risiken umgeht, wie man sie verteilen und beherrschen kann.
Die Diskussion um Hartz IV zeigt die Aktualität des Forschungsthemas ebenso wie die täglichen Negativmeldungen aus der Wirtschaft. In einer von Unsicherheit geprägten Welt ist die Frage nach den Auswirkungen ökonomischer Risiken elementar. Unwägbarkeiten der Zukunft beeinflussen Entscheidungen der Gegenwart. Das Vermögen der Haushalte, angelegt in Aktien, Immobilien und Rentenfonds, ist durch Schwankungen an den Finanzmärkten bedroht. Etablierte Firmen verlieren ihre Marktpositionen aufgrund unvorhergesehener Innovationen. Konjunkturbewegungen gefährden Arbeitsplätze. Die Wirtschaftspolitik muss sich durch Wachstumskrisen immer neuen Herausforderungen stellen. All diese Unsicherheiten sind Ausprägung eines grundlegenden Phänomens, das man als „ökonomisches Risiko“ bezeichnet. Es ist allgegenwärtiger Bestandteil ökonomischer Entscheidungen und Zusammenhänge. Somit ist das tiefere Verständnis des ökonomischen Risikos eine Grundvoraussetzung, wenn man die wirtschaftliche Lage von Individuen, Firmen oder ganzer Nationen verbessern will.
Der neue Sonderforschungsbereich 649 (SFB 649) „Ökonomisches Risiko“ will die
grundlegenden Fragen zu diesem Phänomen erforschen: Was sind die wesentlichen
ökonomischen Risiken, welche Konsequenzen haben sie? Welchen individuellen
Risiken sind Haushalte und Firmen ausgesetzt und wie soll man mit diesen Risiken
umgehen? Auch die Frage nach der Beherrschung, Verteilung und Versicherung
dieser Risiken soll Thema des SFB sein. Sprecher des neuen
Sonderforschungsbereiches ist Harald Uhlig, Professor für Wirtschaftspolitik an
der HU. Sein Stellvertreter ist Wolfgang Härdle, Professor
für Statistik an der Humboldt Universität zu Berlin. Der SFB 649 „Ökonomisches
Risiko“ ist einer von nur drei Sonderforschungsbereichen in Deutschland, die
sich vor allem wirtschaftswissenschaftlichen Fragen widmen. Die größte Gruppe
der beteiligten Forscher kommt von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an
der HU. Zusammen mit Ihnen sind Mathematiker, Statistiker und
Wirtschaftswissenschaftler der Humboldt-Universität, der Technischen
Universität, der Freien Universität, des Weierstraß-Instituts und des DIW
beteiligt. Insgesamt werden 18 Projekte gefördert. Dabei werden etwa 30 Stellen
für Doktoranden eingerichtet, die diese Projektthemen erforschen werden.
Erstmalig in Deutschland soll ein Finanz- und Wirtschaftsdatenzentrum eingerichtet werden, das die Forscher und Gäste des Sonderforschungsbereiches in ihrer Arbeit unterstützen und die gefundenen Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen wird.
Projektleiter sind:
Sprecher:
Prof. Harald Uhlig, Ph.D., Humboldt-Universität
Stellvertreter:
Prof. Dr. Wolfgang Härdle, Humboldt-Universität
Teilprojektleiter:
Prof. Harald Uhlig, Ph.D., Humboldt-Universität
Prof. Dr. Wolfgang Härdle, Humboldt-Universität
Dr. Imke Brüggemann, Freie Universität
Dr. Ralf Brüggemann, Humboldt-Universität
Prof. Michael C. Burda, Ph.D., Humboldt-Universität
Prof. Dominique Demougin, Ph.D., Humboldt-Universität
Dr. Ingolf Dittmann, Humboldt-Universität
Prof. Dr. Lutz Hildebrandt, Humboldt-Universität
Prof. Dr. Franz Hubert, Humboldt-Universität
Prof. Dr. Peter Imkeller, Humboldt-Universität
Prof. Bartosz Makowiak, Ph.D., Humboldt-Universität
Prof. Ernst Maug, Ph.D., Humboldt-Universität
Dr. Markus Reiß, Weierstraß Institut
Prof. Dr. Albrecht Ritschl, Humboldt-Universität
Prof. Dr. Alexander Schied, Technische Universität
Prof. Dr. Vladimir Spokoiny, Weierstraß-Institut
Dr. Carsten Trenkler, Humboldt-Universität
Axel Werwatz, Ph.D., DIW
Informationen: Prof. Harald Uhlig, Sprecher, Institut für Wirtschaftspolitik
Telefon, Fax: [030] 2093-5926, -5934
E-Mail: uhlig@wiwi.hu-berlin.de