Märkische Allgemeine Zeitung
25.11.2004 MAZ exklusiv

Vier auf einen Streich: Der Humboldt-Universität wurden neue Sonderforschungsbereiche genehmigt

BERLIN

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat kürzlich drei neue Sonderforschungsbereiche an der Humboldt-Universität (HU) und einen weiteren an der ihr angeschlossenen Charité bewilligt. Sonderforschungsbereiche (SFBs) sind langfristige Forschungsprojekte, in denen viele Wissenschaftler fächerübergreifend zusammenarbeiten. Die DFG wird die vier neuen Verbünde an der HU nach Auskunft einer Universitätssprecherin innerhalb der nächsten vier Jahre mit rund 20 Millionen Euro ausstatten.

"Das ist insofern bemerkenswert, als diesen Herbst nur wenige Anträge genehmigt wurden", sagt DFG-Sprecherin Cornelia Pretzel. Sie betont, dass allein wissenschaftliche Kriterien bei dem Zuschlag für insgesamt sieben SFBs in diesem Herbst ausschlaggebend waren. Das gute Abschneiden der HU sei damit "absolut" ein Zeichen ihrer Exzellenz. Die DFG entscheidet zweimal im Jahr über neue SFBs, die Hochschulen und andere Forschungseinrichtungen beantragen. Im Durchschnitt werden um die zehn solcher Projekte pro Sitzung genehmigt.

Bei dem genehmigten HU-Projekt "Transformation der Antike" untersuchen Historiker und Kulturwissenschaftler, welche Bedeutung antike Wissenschaften und Künste bei der Bildung der europäischen Kultur spielten. Die Forschungsarbeiten über "Ökonomisches Risiko" tragen Konsequenzen wahrgenommener Risiken für die Wirtschaft einer Gesellschaft zusammen. In "Raum, Zeit, Materie" suchen Mathematiker und Physiker unter anderem eine Beschreibungssprache, die verschiedene Theorien moderner Physik zusammenfassen könnte. Das Charité-Vorhaben "Zelluläre Ansätze zur Suppression unerwünschter Immunreaktionen" versucht neue Wege für die Milderung von Autoimmunerkrankungen, Allergien und Organabstoßungen zu finden. Die Universitätsleitung freut sich über den Erfolg. Mit der Genehmigung werde "die hervorragende Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der HU belohnt", erklärte Jürgen Prömel, Vizepräsident für Forschung. "Die vier neuen SFBs werden entscheidend zur künftigen Struktur und zur Profilschärfung unserer Forschung beitragen."

Mit der Entscheidung der DFG betreibt die HU inzwischen 13 SFBs in eigener Leitung. An weiteren 15 sind Forscher der HU beteiligt. bra